Wir müssen das „HOPE / Gender Balance - wir müssen reden“ Panel als Teil der POP CONFERENCE leider absagen. Grund dafür ist, dass wir in Vorgesprächen mit Teilen der Panelist:innen gemeinsam festgestellt haben, dass das Gespräch auf dem Podium möglicherweise inhaltlich nicht mehr viel mit der Grundidee für das Panel (siehe weiter unten) zu tun hat.
Wir waren sehr frustriert und traurig, als wir erkennen mussten, dass eine Absage hier die wahrscheinlich beste Lösung ist. Denn mit dem Conference Motto HOPE wollten wir genau das Gegenteil erreichen, Menschen unterschiedlicher Haltung zusammenbringen und am Ende der Diskussion von ihrem Silberstreif am Horizont hören, dem (kleinen) Gemeinsamen.
Die Gespräche mit den Panelist:innen haben uns zum Glück gezeigt, dass wir nicht falsch liegen. Es geht vielleicht auch nicht darum, dass sie nicht miteinander sprechen, diskutieren und vielleicht auch streiten wollen, sondern um den Kontext POP CONFERENCE und ein gefühlt komplett falsches Umfeld für solche Gespräche, die auch noch überwiegend unvorbereitet stattgefunden hätten. Wir sind hierfür der falsche Ort und es ist die falsche Zeit.
Auf Idee von einer der geplanten Podiumsgäste – vielen Dank dafür! – werden wir dem leeren Raum trotzdem Leben einhauchen, auch weil wir zutiefst davon überzeugt sind, dass genau solche Signale dringend nötig sind. Wir möchten ihn für die Zeit des geplanten Panels allen Besuchenden interaktiv zur Verfügung stellen. Trefft euch und sprecht miteinander darüber, was euch Hoffnung macht. Wir stellen eine Pinnwand auf und Postkarten zur Verfügung, die ihr mit dem füllen könnt, was euch Hoffnung macht und sie dann dort anpinnen könnt. Wir werden das nach dem Nürnberg Pop veröffentlichen.
UNSERE URSPRÜNGLICHE PANEL-IDEE
Das diesjährige Nürnberg Pop Conference Motto HOPE haben wir erstmals im Juli im Rahmen der NUE DIGITAL Fachkonferenz im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Elke Kuhlen (c/o Pop), Dirk Schlünz (1.FC Nürnberg), Anne Kleinmann (Nürnberger Nachrichten) und Marion Grether (Zukunftsmuseum) präsentiert und gemeinsam versucht, das Licht am Ende des Tunnels und einen gemeinsamen, kommunikativen Ansatz im Sumpf moderner Kommunikationsstrategien zu finden.
Diesen gemeinsamen, kommunikativen Ansatz möchten wir vertiefen und uns bei diesem Panel einem Thema widmen, bei dem sowohl die Fronten verhärtet scheinen, als auch die Ebenen einer vernünftigen, hoffnungsvollen Kommunikation kaum mehr vorhandensind: der Gender Balance in der Kultur.
Viele Diskussionen drehen sich seit Jahren um die Gender Balance im Musikzirkus, der stellvertretend für gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu sein scheint. Oft wird mit durchaus provokanten Ansätzen versucht, Licht auf dieses wichtige Thema zu werfen. Dabei werden auf der einen Seite teils hasserfüllte Kommentarspalten billigend in Kauf genommen. Auf der anderen Seite findet sich hier auf der Seite der vermeintlich Betroffenen die Bitte, nicht in den persönlichen Musikgeschmack einzugreifen.
Im Zwischenergebnis geht dieser Weg zu oft mit Ausgrenzung einher und lässt die verschiedenen Seitenunversöhnlich zurück.
Wir wollen den Versuch starten die unterschiedlichen Ansichten abzubilden, aber auch - in guter demokratischer Manier - den Silberstreif am Horizont finden, mit denen alle Seiten im respektvollen Miteinander gut auskommen können und der dem Thema und seinen Lösungsansätzen einen guten Impuls gibt.